Auf Ritterspuren in Niederbayern

Nachdem wir in den vergangenen Jahren unseren Nationalfeiertag im oberbayerischen Gebirge verbrachten, wendeten wir uns in diesem Jahr den Schönheiten der niederbayerischen Stadt Landshut zu. Alles konnten wir natürlich beim besten Willen nicht sehen, dafür hat diese uralte und wichtige Residenzstadt der Wittelsbacher viel zu viele Kunstdenkmäler; aber ein paar „Schmankerl" haben wir uns nicht entgehen lassen. Entgegen allen Unkenrufen aus Oberbayern sind die Niederbayern ein sehr liebenswürdiges Völkchen, mit Rat und Tat standen uns zur Seite und hatten uns ein traumhaftes Programm zusammengestellt. Als erstes besuchten wir das nach einem kleinen Spaziergang durch de Altstadt das Martinsmünster, eine aus der Hochgotik stammenden Hallen-Backstein-Kirche vom feinsten mit dem höchsten Backsteinturm der Welt. Von hier aus ging's auf den Burgberg. Der Weg war nicht sehr weit, die Steigung angenehm, nicht zu beschwerlich, lediglich etwas kurios denn sie wurde für Pferde angelegt, Menschen schaffen sie nur im Trippelschritt. Auf der Burg Trausnitz angekommen, wurde der Aufstieg mit einem Picknick belohnt. Gut gestärkt ging's anschließend in die Burg, die in den 60ger Jahren abbrannte, wieder aufgebaut aber immer noch viele Geheimnisse birgt. Sie war übrigens ein geheimes Absteigequartier des bayerischen Märchenkönigs.


Besonders erfreuten wir uns, S. D. Fürst Urach und seine Familie in unserer Mitte begrüßen zu können. Der Fürst ist ein Ur-Urenkel von Großherzog Adolph und Enkel von Prinzessin Elisabeth, einer Schwester von Großherzogin Charlotte.
Von der Trausnitz aus führte uns der Weg dann über den Hofgarten zurück in die Altstadt, wo wir dann die Residenz der Landshuter Herzöge besuchen. Sie entstand im 16. Jahrhundert, als sich die Fürsten entschlossen haben, ihre Burgen zu verlassen um sich in vornehmen Stadtpalästen niederzulassen. Die Burg wurde zur Kaserne mit Lazarett umfunktioniert. Erst unter Ludwig II. wurde sie wieder königlicher Wohnsitz. Neben den wunderbaren italienischen Renaissance-Räumen birgt die Stadtresidenz in der „Birkenfeld-Wohnung" ein wunderbares Beispiel früher biedermeierlicher Wohnkultur. Mit dem Bus ging's zurück ins Münchener Lehel, wo uns der gemütliche Abend erwartet.
Im Restaurant Tattenbach in der Tattenbachstrasse fand unser traditionelles Nationalfeiertags-Essen statt, gespickt mit vielen Überraschungen und einer Show, wie sie einst im Luxemburger Kabarett von "Colette a Fernand" nicht hätte besser sein können.