Wo einst das Haus Luxemburg seine Sommer verbrachte

Tief hingen die Nebelschwaden  überm  Isartal,  von  Wolken grau vehüllt die kahlen Berge! Mißmutig erreichen wir Schloß Hohenburg. Doch lächelnd heitert uns Schwester Ludovika wieder auf: "Was soll denn der Regen? Dann feiern wir halt eben im Schloß!" Die Entscheidung war nicht schlecht, somit merkte auch keiner, daß unsere schöne Luxemburger Löwenflagge nicht wie versprochen auf dem Schloßdach wehte; der Fahnenmast wurde vor Jahren wegrenoviert. Dafür hing sie nun etwas schief und schlaff im Festsaal an der Wand.
Seit Jahren hatte Ludovika hier Erinnerung an die ehemaligen Luxemburger Bewohner des Sclossen zusammen gatragen, - das Schloß gehörte fast 100 Jahre dem Hause Luxemburg - die sie nun stolz ihren Gästen zeigen konnte.
Gegen Mittag großer Bahnhof im Schloßhof. Seit Jahrzehnten waren nicht mehr so viele Luxemburger hier anwesend: unsere ehrwürdige Großherzogin Maria Anna, einst Schloßherrin auf Hohenburg hätte sich sicher über so viele Besucher gefreut! Doch auch Schwester Ludovika, die nun schon seit 50er Jahren hier lebt, war begeistert: Solch einen Haufen Luxemburger hatte sie noch nie auf einmal gesehen! Nicht ohne Stolz zeigte sie uns nun die noch erhaltenen Räume im Schloss.
Nachdem das Wetter nicht gewillt war sich auch nur ein klein wenig zu bessern und an eine Erkundung des Schlssparks nicht zu denken war, entschieden wir, uns dem Kulinarischen hinzugeben. Zum traditionellen "Kachkeis" und einer "gedrechenter Zosiß" gab es passenden Moselwein, und sogar der "Humpen" fehlte nicht. Mit einem luxemburger Ständchen, und einem, ihr von uns allen gewidmeten Buch über unser Ländchen, verabschiedeten wir uns von Schwester Ludovika und Schloß Hohenburg. Über den Achenpaß fuhren wir zur Schwaigeralm, wo es sich einige ganz Verwegene nicht nehmen ließen trotz Dauerguß den gaplanten Spaziergang durch zu ziehen. Verschnupft kehrten sie am Abend in der Hütte ein, wo bei saftigem Schinken und deftigen Bratkartoffeln der schöne, gesellige Tag zu Ende ging.

Empfang beim Bürgermeister in Lenggries