Erhebende Luxemburger Feier im Bamberger Dom

Vor etwas mehr als tausend Jahren vermählte sich Herzog Heinrich II. von Bayern mit der Luxemburger Gräfin Kunigunde, mit der er im Jahre 1002 den deutschen Kaiserthron bestieg. Da es ihm unmöglich war, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation und auch sein bayerisches Herzogtum gleichzeitig zu regieren, übertrug er dieses im Jahre 1004 dem Grafen Heinrich von Luxemburg und dessen Nachfolgern. Diese vereinigten Bayern und Luxemburg unter einem Zepter, und gehörten nun zu den mächtigsten Fürsten im Reich.

Kaiser Heinrich und Kaiserin Kunigunde gründeten in Bamberg ein neues Bistum und legten den Grundstein zum heute weltberühmten Bamberger Dom, in dem sie nach Ihrer Heiligsprechung beigesetzt wurden und bis heute ruhen.

Die Verbindung Bayern-Luxemburg war leider nicht von langer Dauer; nach dem Tode Heinrichs von Bayern wurden beide Länder wieder getrennt regiert.

Aus Anlass der tausendjährigen Wiederkehr dieser Übergabe Bayerns an Luxemburg besuchte der Luxemburger Verein München am vergangenen Wochenende die bayerische Kulturstadt Bamberg, wo seine Mitglieder von der Stadt im alten Rathaus empfangen wurden. Anschließend gedachten sie in einer erhebenden Feier im Dom ihrer großen Luxemburgerin Kunigunde, an deren Sarg sie ein Blumengebinde niederlegten.

 

Der Luxemburger Verein München vor Schloss Pommersfelden bei Bamberg

 

Empfang des Luxemburger Verein durch Domprälat Josef Richter vor dem Bamberger Dom

 

Blumenniederlegung am Grab von Kaiserin Kunigunde

 

 

Einen Bericht zur Feier des tausendjährigen Jubiläums Bayern - Luxemburg brachte die Bamberger Tageszeitung.

 

„Ende gut, alles gut!“
Bamberg-Fahrt des Luxemburger VereinsMünchen klappte doch noch

Ungetrübt von der unfreundlichen Ausladung im Frühsommer fand nun doch der Besuch des „Luxemburger Vereins München“ in Bamberg statt. Alles klappte wie am Schnürchen
und selbst am Himmel zeigte sich kaum eine Wolke, als Jean Louis Schlim mit 45 Teilnehmern an der Regnitz weilte.
„Ende gut, alles gut!“ kommentiert Schlim, der Kulturreferent des Vereins, denn auch den Aufenthalt in Franken, dessen Höhepunkt eine zweistündige Führung von Prälat Josef Richter durch den Dom war. Am Grab von Kaiserin Kunigunde, einer  gebürtigen Luxemburgerin, legten ihre in München lebenden Landsleute einen Blumenstrauß nieder.
Die 1000-jährigen Beziehungen zwischen Bayern und Luxemburg standen im Mittelpunkt
der Jahresfahrt des Vereins, die schon vor vier Monaten hätte stattfinden sollen.
Doch aus dem für Juni geplanten Besuch war nichts geworden, weil ein Bamberger Hotelier die Reservierung der Gruppe mit einer billigen Ausrede ignoriert hatte.
Um Schaden von der Fremdenverkehrsstadt Bamberg abzuhalten, hatte sich damals der
Leiter des städtischen Tourismus-Service, Andreas Christel, eingeschaltet und angeboten, einen Aufenthalt des Vereins im Herbst zu organisieren. Laut Schlim klappte nun auch alles reibungslos und zur vollsten Zufriedenheit aller Teilnehmer.
Präsident Felix Wies habe von sich aus die Angelegenheit denn auch gar nicht mehr angesprochen. Anders Stadtrat Neller, der beim Empfang für die Gäste aus München noch einmal ausführlich auf die Panne eingegangen sei, die die Stadt sehr bedauert habe. jb

 

Sichtlich bester Laune: Präsident Wies (rechts) und Kulturreferent
Schlim vom Luxemburger Verein München mit Prälat Josef Richter
am Kaisergrab im Dom. FT-Foto: Matthias Hoch