Am 18. Juni 1994 war die bayrische Bergwelt rund um Fischbachau fest in luxemburgischer Hand. Nach der Ankunft wimmelte es im Zentrum nur so von rot-wei߬blauen Gestalten. Ein seltsames 'Gebraddell verbreitete sich in der ganzen Ortschaft: "Oh, wei schein! ... hei war ech nach net ... ech hun Honger ... e gudden Humpen elo ... a wou geet et elo hin?" Schlußendlich tauchte unser Luxemburger Freund Jean-Louis auf, und nach einer kurzen Besichtigung von zwei barocken Kirchen begann der Aufstieg zur Jägerhütte.
Das kühle Bier vor Augen, war der Aufstieg schnell geschafft. Beim Anblick der Hütte schlugen bei uns Luxemburgern die Herzen schneller. Mit sehr viel Arbeit und Mühe hatten unsere Freunde diese hergerichtet. Unsere Fahne wehte im sonnig blauen bayrischen Himmel und der 'Roude Leiw' schaute stolz vom Dach der Hütte auf die Gäste nieder.
Ein Schnaps, eine 'Kachkeisschmier mat Moschter', ein Hammerschlag und o'zapft war; gutes Grillfleisch mit leckeren Salaten, eine Tasse Kaffee mit Kuchen und schon war es an der Zeit für unsere Schnitzeljagd.
Fünf Mannschaften, mit so klangvollen Namen wie: Tuutebattien', Krunnemecken', 'Flantessen', 'Schnaddergäns' a 'Muhbautzenl, machten sich im Abstand von 10 Minuten auf den Weg. Die Begeisterung beim Lösen der Aufgaben war groß, und am Abend versammelten sich alle, um bei der Galavorstellung ihre Version von "Kättche, Kättche, breng mer nach e Pättchen" vorzutragen. Toller Gesang erschütterte die Bergwelt, und der "lange Rene" wußte mit seinen Schnaddergänsen zu begeistern:


"Käthe, Käthe, heute mach' mer Fete,
auf der Hütt' in Birkenstein,
oh wie schmeckt uns doch das Pättchen,
heute woll'n wir lustig sein"


Prost ... und das war der Sieg!
In einer gemütlichen Runde tranken wir noch einige Gläser auf unseren Großherzog und dann, um 22.30 Uhr begann der Abstieg mit einem Fackelzug.
Der Bus wartete schon auf die erschöpften Gestalten und nach einer kurzen Fahrt landeten wir alle wieder gesund und munter in München.